Stahlzeit & nulldB in der Würzburger Posthalle
Feurige Tribute-Show in Unterfranken
12.04.2014 [me] Wenn es darum geht, eine der besten und authentischsten Rammstein-Tribute-Bands einmal live zu erleben, führt eigentlich kein Weg an Stahlzeit vorbei. An diesem lauen Frühlingsabend zieht es viele Würzburger in die Posthalle. Schon kurz nachdem sich die Türen öffnen ist die Halle gut gefüllt. Bis man die ersten Töne des Supportacts vernehmen kann werden es immer mehr Gäste – so voll wie an diesem Abend ist es hier leider nicht immer. Nachdem sich alle mit den nötigen Getränken versorgt und sich einen passenden Platz in der Menge gesichert haben geht es auch schon los.
Den Anfang machen heute die Mannen von nulldB, die seit langem mal wieder in ihrer Heimat auf der Bühne stehen. Die vier Musiker, die bereits als Support für Alice Cooper unterwegs waren und ab Mai mit Doro touren, fackeln nicht lange und geben gleich richtig Gas. Sie präsentieren eine Auswahl ihrer Werke der beiden bisher erschienenen Longplayer mit sehr viel Energie, die sehr schnell auf das Publikum überspringt. Mit deutschen Texten, gepaart mit harten Riffs, rockt sich das Quartett um Frontmann Frank Kühnlein in die Gehörgänge der Anwesenden. Nach gut 45 Minuten wird es dann aber auch für die Jungs von nulldB Zeit, die Bühne zu räumen und so Platz für Stahlzeit zu schaffen. Wer nulldB das nächste Mal, in ihrer Heimat, erleben möchte muss sich bis zum Juni und dem Umsonst & Draussen Festival auf den Würzburger Mainwiesen gedulden.
Während die Bühne für Stahlzeit vorbereitet wird kann man schon einmal einen Blick auf das Bühnenbild werfen. Links und Rechts gibt es dieses mal große Ventilatoren, sonst sieht alles sehr Stilecht nach Industrieanlage aus und auch die große Masse an Pyrotechnik kann man schon erahnen. Als dann endlich das Intro ertönt und Stahlzeit die Bühne entert gibt es kein halten mehr. Schon mit dem ersten Track “Links 2-3-4” und der sehr überzeugenden Bühnenshow zieht das Sextett, um Frontmann Heli Reißenweber, das anwesende Publikum in seinen Bann. Der Abend verspricht überaus kurzweilig zu werden. Die Setlist kann man kurz als: “Best-Of-Rammstein-Discographie” beschreiben, es dürfte für jeden was dabei sein. Wirklich vermissen tut man keinen der nicht gespielten Titel. Bühnenchoreographie, Effekte und Gesang sind Perfekt aufeinander abgestimmt – nur die Kollegen am Mischpult hätten mit dem Bass-Regler etwas sparsamer umgehen können. Aber was soll ‘s, so oft erlebt man es nun auch nicht, dass der Boden in der Posthalle so schön zur Musik vibriert wie an diesem Abend. Heute feiern alle, egal ob vor oder auf der Bühne, einen Song nach dem anderen ab. Dank ausgiebigem Einsatz der Flammenwerfer und der ausgefeilten Pyroshow wird garantiert auch jedem hier warm ums Herz. Ob die Gäste der ersten Reihen noch alle Haare auf dem Kopf haben ist mir leider nicht bekannt, falls nicht würde es mich nicht wundern. Beim Dauerbrenner “Mein Teil” kommt wieder der obligatorische Kochtopf inklusive angeheiztem Keyboarder zum Einsatz und auch sonst werden viele, dem Original nachempfundene, Requisiten und Showelemente eingesetzt. Als dann bei “Stripped” auch noch das Schlauchboot zum Einsatz kommt und der Bassist, auf großer Reise, über das Meer an Händen schippert gibt dies der Show einen noch authentischeren Charakter. Das Gesamtpaket bei Stahlzeit passt einfach und man bekommt viel geboten, manchmal muss es eben doch nicht das Original sein – zumal sich Rammstein wohl nicht mit der Würzburger Posthalle zufrieden geben würden.
Setlist Stahlzeit – 12.04.2014:
Intro
Links 2-3-4
Bett in Flammen
Der Meister
Asche zu Asche
Sehnsucht
Mein Herz Brennt
Morgenstern
Heirate mich
Spieluhr
Lust
Benzin
Mein Teil
Wiener Blut
Sonne
Ich tu dir weh
Ohne dich
Stripped
Du riechst so gut
Waidmanns Heil
Feuer frei
Du Hast
Pussy
Bück dich
Ich will
Engel